Anamnese

Die genaue Befragung des Patienten über den zeitlichen Ablauf seiner durchgemachten Erkrankungen, Impfungen und Operationen, seiner Ernährungs- und Lebensweise, des Kontaktes mit Giften und Medikamenten, sowie über die in seiner Familie aufgetretenen Krankheiten dient der Ermittlung der für seine aktuellen Beschwerden verantwortlichen Mechanismen.

Fast alle Lebewesen werden mit gewissen erblichen Belastungen, dennoch aber mehr oder minder gesund geboren. Erst im Laufe des Lebens kommen Krankheiten und andere Faktoren hinzu, die im Körper Spuren hinterlassen, Veränderungen bewirken und so als Grundlage für die Entstehung weiterer gesundheitlicher Probleme dienen.

Die exakte Erfassung der Krankenvorgeschichte dient dazu, alle zu berücksichtigenden Faktoren zu ermitteln und in einen zeitlichen Zusammenhang zu stellen, um so den Zeitpunkt für den Beginn chronischer Krankheiten, deren Logik und weiteren Verlauf zu erkennen.

Hieraus resultiert dann eine so genannte Verdachtsdiagnose, die die Grundlage für gezielte, weitergehende Untersuchungen bildet, um im Idealfall unter Berücksichtigung aller Untersuchungsergebnisse in einer Diagnose zu münden und die Basis für eine zielgerichtete Therapie zu bilden.

80% der Arbeit des Diagnostikers – so wussten durch Jahrtausende hindurch alle Ärzte – bestehen in der Erhebung einer exakten, chronologischen Anamnese, lediglich 20% dienen der Verifizierung der Verdachtsdiagnose durch technische Untersuchungsverfahren.

Erst zeitliche Einschränkungen des modernen Gesundheitssystems haben dazu geführt, dass diagnostisch-technische Untersuchungsverfahren in den Vordergrund rückten und die Denkarbeit des Diagnostikers zeitlich verkürzten. Mit fatalen Folgen: diagnostische und therapeutische "Schnellschüsse" haben die Anzahl der chronischen Krankheitsbilder seither explosiv zunehmen lassen und die Therapiekosten extrem in die Höhe getrieben.

Davon profitieren jedoch nicht die Patienten, sondern in erster Linie die Hersteller medizinischer Geräte und die Pharma-Industrie.

Wir wenden daher in unserer Praxis größte Sorgfalt und Zeitaufwand für die anamnestische Arbeit auf, um dem auf die Spur zu kommen, was in der Hektik schulmedizinischer Praxen unerkannt blieb und therapeutisch nicht berücksichtigt werden konnte. zurück