Irisdianostik

Auge in Auge mit der Krankheit

Fast jeder hat schon davon gehört: da hat der Heilpraktiker jemandem ins Auge gesehen und ihm prompt sagen können, woran er leidet. Und mehr noch: das habe bereits gereicht, um diesem Patienten ein Medikament zu verordnen, das auch wirklich half.

Wir wollen nicht sagen, das sei gänzlich unmöglich. Dennoch dürfte das eher ein seltener Fall sein als die Alltagsrealität. Trotzdem hält sich diese unglaublich scheinende Geschichte seit langer Zeit und sie hat dem Ruf der Heilpraktiker eher geschadet als genutzt, erinnert sie doch stark an Zauberei.

Beim DiagnostizierenWas also ist wirklich dran an dieser Augendiagnostik? Die Hornhaut des Auges ist das einzige Hautstück des Organismus, das durchsichtig ist und so einen Einblick in das lebende darunterliegende Gewebe ermöglicht. Nur logisch, dass man dabei sonst unsichtbare Strukturen sehen kann, wenn man sich dazu einer starken Lupe oder eines Mikroskops bedient. Die Erfahrung hat gezeigt, dass man einzelne Bereiche dieses kleinen sichtbaren Areals ganz bestimmten Körperregionen zuordnen kann. So kann man – wenn sich an diesen Stellen Strukturanomalien finden – darauf schließen, dass in dem zugehörigen Organbereich nicht alles so funktioniert, wie es das eigentlich sollte.

Das ist aber nicht alles. Jedes Lebewesen bringt bei der Geburt gewisse Erbanlagen mit. Man nennt das die Konstitution. Diese hat in entscheidendem Maße auch etwas mit der Grundstruktur des Gewebes zu tun. Und genau diese Grundstruktur kann man nur bei der Augendiagnostik in lebendem Zustand betrachten.

Natürlich hinterlassen auch Erkrankungen Veränderungen im Körper. Deutlich kennt das fast jeder von seinen Kindern her, die nach einer durchgemachten Kinderkrankheit "viel erwachsener wirken". So finden sich auch im Auge Anzeichen für durchgemachte Erkrankungen.

Iris Der Irisdiagnostiker sieht also vor allem drei Dinge im Auge des Patienten: Erstens die Erbanlagen, von denen er sich anhand seiner Ausbildung ausrechnen kann, welche Krankheiten sie beinhalten oder begünstigen. Zweitens das, was abgelaufene Krankheiten an Veränderungen der Regelmäßigkeit der Grundstruktur mit sich gebracht haben. Und drittens erfährt er mittels entsprechender Zeichen, die er zu deuten gelernt hat, an welcher Stelle des Körpers sich gegenwärtig ein KrankheitsProzess abspielt. Schließlich und endlich gibt es auch noch die Möglichkeit, aus der Beschaffenheit dieser Zeichen genauere Rückschlüsse auf die Art der sich abspielenden gegenwärtigen Erkrankung zu ziehen.

Alles das nutzt der Irisdiagnostiker als Hinweis auf die Orte, denen er sich bei der Untersuchung des Patienten besonders widmen muss. Er wird also vom Patienten dessen Beschwerden erfragen, ihn körperlich untersuchen und – falls nötig – auch noch eine Laboruntersuchung durchführen. Erst am Schluss all dessen steht eine Diagnose, die die Verordnung eines Medikamentes ermöglicht, das dann auch helfen wird. Vorausgesetzt natürlich, der Patient hält sich exakt an das, was ihm von seinem Behandler geraten wurde.

Manchmal jedoch mag es schon genügen, die aus der Augendiagnose bezogenen Hinweise durch gezieltes Hinterfragen der Beschwerden zu komplettieren, um allein daraus zu einer Diagnose zu gelangen. Je typischer die Beschwerden für ein Krankheitsbild sind, und je besser sie sich mit den Beobachtungen im Auge des Patienten decken, desto leichter ist dann auch die Diagnose gestellt und das Mittel gefunden, das hilft.

Der Patient hingegen, der – staunend fixiert auf den Blick des Heilpraktikers in sein Auge – die Fragen mehr automatisch beantwortet, ohne recht zu merken, dass die Fragen hier Bestandteil der Untersuchung sind, wird allen, denen er hinterher über seinen Besuch beim Heilpraktiker berichtet, erzählen, jener habe ihm nur in die Augen gesehen und schon alles gewusst. zurück